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KLIMA ABC

A wie

Abfallvermeidung:

Strategien und Praktiken, die darauf abzielen, die Menge an Abfall zu reduzieren, die produziert wird, oft durch Recycling, Wiederverwendung oder den bewussten Konsum von weniger Gütern.

Aktionsfelder der Nachhaltigkeit:

Dieser sperrige Begriff umreißt die verschiedenen Bereiche eines Unternehmens, in denen Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit ergriffen werden können:

🌱 Betriebliche Prozesse: Wie produziert ein Unternehmen seine Produkte und/oder Dienstleistungen? Welche Rohstoffe und Ressourcen werden verbraucht? Wie energieeffizient sind die Prozesse, welche Emissionen entstehen und wird ein nachhaltiges Abfallmanagement betrieben?

🌱 Produkte und Dienstleistungen: Welche Auswirkungen haben die Produkte oder Dienstleistungen eines Unternehmens auf Umwelt und Gesellschaft – während der Herstellung, ihrer Nutzung bis hin zu ihrer Entsorgung.

🌱 Lieferketten: Welche Auswirkungen verursacht die Beschaffung/Lieferung von Rohstoffen, Materialien oder Dienstleistungen? Wie steht es um Arbeitsbedingungen und Umweltauswirkungen entlang der gesamten vor- und nachgelagerten Lieferkette.

🌱 Mitarbeiterbeziehungen: Wie behandelt ein Unternehmen seine Mitarbeitenden? Werden sie fair entlohnt? Finden sie menschenwürdige Arbeitsbedingungen, Gleichberechtigung und (Fort-)Bildungsangebote vor?

🌱 Gemeinschaftsbeziehungen: Wie verhält sich ein Unternehmen in der Gemeinschaft, in der es tätig ist? Wird es seiner sozialen Verantwortung gerecht? Werden die Bedürfnisse und Anliegen betroffener Parteien berücksichtigt. Werden beispielsweise Menschen vor Ort (in einer Gemeinde, dem angrenzenden Gewerbe- oder Wohngebiet) einbezogen, finden ihre Perspektiven, Kenntnisse und Erfahrungen Gehör zum Wohle? Respektiert und fördert ein Unternehmen lokalen Kontext und die Kultur und Bedürfnisse der unmittelbaren Gemeinschaft?

🌱 Governance: Wie wird ein Unternehmen geführt? Werden Transparenz, Rechenschaft, Datenschutz, Beschwerde-Management, Fairness und Inklusion gefördert? Bekämpft das Unternehmen Korruption und Bestechung und verfolgt es eine gerechte Steuerstrategie? Gibt es Nachhaltigkeitsbestrebungen und wie konsequent werden sie umgesetzt und kommuniziert?

In all diesen Aktionsfeldern (und weiteren bzw. teils anders definierten Feldern) können Unternehmen Strategien und Praktiken entwickeln, um nachhaltiger zu werden.

Der erste Schritt auf diesem Weg? Ermitteln, auf welchem Aktionsfeld Nachhaltigkeit den größten Impact zeigt. Hier ist ein wichtiges Stichwort die ‚Wesentlichkeit‘. Was das ist, erklärt das Klima ABC unter W.

B wie

Biodiversität:

Auf der Website von oekom wird Biodiversität mit der »Vielfalt des Lebens« erklärt. Gemeint sind

🐫die Vielfalt der Arten (mein Hund gehört zu einer anderen Art als die Nachbarskatze),

👫die genetische Vielfalt innerhalb der Arten (Frau Schmidt ist weder Frau Meier noch Herr Müller) sowie

🌵die Vielfalt der Ökosysteme, in denen sie leben (ein Regenwald ist keine Wüste).

Die Natur ist ein Netzwerk, in dem jeder Organismus seine Rolle hat. Keine Art existiert unabhängig von den anderen – auch wir Menschen nicht. Ohne den Reichtum der Natur könnten wir nicht überleben: ohne Insekten kein Obst, ohne Mikroorganismen kein Humus, ohne Mücken keine Schokolade (🦟 tatsächlich können nur Bartmücken Kakaoblüten bestäuben 🦟).

Basis von Biodiversität sind die Ökosysteme – und die sind nicht austauschbar: Einem Wattwurm hilft die noch so artenreiche Umgebung eines Regenwaldes wenig. Er braucht die Bedingungen seines Ökosystems, um zu existieren. Verschwindet dieser Lebensraum, oder werden die Abläufe in diesem Ökosystem zu stark verändert, so verschwinden auch die dort lebenden Arten, egal, wie schön es anderswo sein mag.

Deshalb spielt Biodiversität in der Nachhaltigkeitsdiskussion eine so große Rolle. Ihr Schutz ist in den UN Sustainability Development Goals verankert – einfach mal googlen: SDG 14 (Leben unter Wasser) und SDG 15 (Leben an Land).

Als Unternehmen können Sie auf verschieden Weise zum Erhalt der Biodiversität beitragen:

✅ Bei der Standortwahl darauf achten, natürliche Lebensräume zu erhalten und zu schützen und Bodenversiegelung möglichst gering halten.

✅ Produkte und Rohstoffe aus nachhaltig bewirtschafteten Quellen beziehen und den Transport klimaschonend organsieren.

✅ Naturschutzprojekte wie Aufforstungs- und Renaturierungsinitiativen unterstützen, die gefährdete Arten und ihre Lebensräume schützen.

✅ Erforschung und Entwicklung umweltfreundlicher Technologien/Produkte vorantreiben, die Ressourcen schonen und weniger negativen Einfluss auf die Biodiversität haben (❗️purecontent berät Sie über mögliche Fördergelder❗️).

✅ Bildungsinitiativen unterstützen, um das Bewusstsein für die Bedeutung der Biodiversität zu schärfen.

✅ u.v.m.

Bioenergie:

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C wie

CO2e:

CO2e bzw. der deutsche Begriff CO2 Äquivalent (das kleine e steht für equivalent) bezeichnet einen Wert, der die Vergleichbarkeit unterschiedlicher Treibhausgase ermöglicht. Denn gleich mehrere tragen unterschiedlich stark zum Klimawandel bei:

⚛️ Kohlenstoffdioxid (CO2)
⚛️ Methan (CH4) und
⚛️ Lachgas (N2O)

Einige weitere wie Ozon (O3), Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKWs) und andere Kältemittel verstärken ebenfalls den Treibhauseffekt.

CO2e und das Global Warming Potential

Um die Auswirkungen verschiedener Treibhausgase auf das Klima zu vergleichen und zusammenzufassen, wird auf auf eine Maßnahme zurückgegriffen, die sich Global Warming Potential (GWP) nennt und deren Einheit CO2-Äquivalente (CO2e) sind. Am Beispiel Methan wird das verständlich:

➡️ Das GWP schreibt dem bedeutendsten Treibhausgas für den Menschen (CO2) einen Referenzwert von 1 zu.
➡️ Methan ist pro Molekül 28-mal schädlicher für das Klima als CO2 und hat daher ein GWP von 28 CO2e (CO2-Äquivalent).
➡️ Dies zeigt, wie viel stärker Methan im Vergleich zu CO2 die Erderwärmung beeinflusst.
➡️ Gemessen in CO2-Äquivalenten macht Kohlendioxid (also CO2) allerdings 88% der gesamten deutschen Treibhausgasemissionen aus.

(Stand 2023)

Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD):

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D wie

Deutscher Nachhaltigkeitskodex (DNK):

ist ein Rahmenwerk für die Berichterstattung über Nachhaltigkeitsleistungen von Unternehmen und Organisationen in Deutschland. Er umfasst 20 Kriterien und zusätzliche nicht-finanzielle Leistungsindikatoren, die ökologische, soziale und ökonomische Aspekte abdecken. Der DNK bietet eine transparente und vergleichbare Grundlage für die Kommunikation von Nachhaltigkeitsleistungen an Stakeholder.

Downcycling:

🌍 Wer heute in den Supermarkt geht, bekommt das (gute) Gefühl vermittelt, nahezu jedes Produkt sei in recycletem Plastik verpackt. Warum das nur bedingt gut für die Umwelt ist, erklärt dieser Beitrag.

Recycling bedeutet, Abfälle wieder zu dem zu machen, was sie einmal waren – also Verpackungen wieder zu Verpackungen. PET-Flaschen zu PET-Flaschen. Textilien zu Textilien. Das nennt man funktionsgleiche Wiederverwertung.

In Deutschland wurden 2022 gerade einmal 12 Prozent aller Plastikabfälle auf diese Weise aufbereitet. Statt Re-cycling findet üblicherweise ein Down-cycling statt: Gebrauchte Materialien verlieren während des Prozesses einen Teil ihrer Eigenschaften und können nicht mehr für die gleichen hochwertigen Anwendungen genutzt werden.

Plastik ist ein Paradebeispiel für Downcycling:
❗️Ein Kilogramm Plastik besteht aus 2,1 Litern Erdöl❗️ Wer sich das vergegenwärtigt, versteht, warum es dringend recycelt werden muss. Dumm nur, dass Abnutzung, Verunreinigungen, ein Mix verschiedener miteinander verklebter Kunststoffarten und andere Faktoren die Wiederaufbereitung erschweren. Aus hochwertigem Plastik, das wir achtlos entsorgen, entstehen häufig Produkte mit geringerer Qualität: Kunststofffasern für Teppiche, Kabel, minderwertige Behälter und Gehäuse, Parkbänke,….

Nach mehreren Zyklen des Downcycling sind auch diese Produkte nicht mehr verwertbar – und enden in Müllverbrennungsanlagen. ‚Thermische Verwertung‘ heißt das dann und klingt fast so schön wie Downcycling…

⁉️Durch Downcycling wird die Umwelt aber doch geschont! Oder nicht⁉️ Jaaaaa… jedes Plastik, das einen Downcycling-Prozess durchläuft, landet (erstmal) nicht in der Umwelt (oder Müllverbrennungsanlage). Aber, dass hier nicht der Weg aus der Krise (oder zur Rettung der Welt) liegt, ist offensichtlich.

Was JEDER tun kann?
➡️ Bewusst einkaufen – z.B. ohne Kunststoffverpackungen !!!
➡️ PET-Flaschen meiden
➡️ Beobachten, wo man Plastik ‚verursacht‘ (und sukzessive reduzieren)
➡️ Das Restaurant um die Ecke erziehen: Seit Januar 2023 MUSS es eine Mehrweg-Alternative für Take-Away-Food anbieten!
➡️ Müll trennen
➡️ tbc …

➡️ Produzierende Unternehmen: denkt und handelt nach dem ‚Design for Recycling‘-Prinzip und macht eure Verpackungen und Produkte 100% recyclingfähig!

Apropos Einkauf: Lassen Sie sich nicht von Labels blenden! Teils sind sie selbst kreiert und eine ‚Mogel-ver-packung‘ in puncto Umweltfreundlichkeit. Hierzu informiert die Verbraucherzentrale ganz gut unter https://www.verbraucherzentrale.de/alles-rund-um-verpackungen Oder mein Post: https://www.linkedin.com/feed/hashtag/?keywords=verbraucherzentrale&highlightedUpdateUrns=urn%3Ali%3Aactivity%3A7095013346977951744.

E wie

EMAS:

steht für „Eco-Management and Audit Scheme“ und ist ein freiwilliges Umweltmanagementsystem der Europäischen Union. Es dient Unternehmen und Organisationen dazu, ihre Umweltleistung zu verbessern, Umweltauswirkungen zu überwachen und transparent darüber zu berichten. EMAS basiert auf den Standards der ISO 14001, geht jedoch darüber hinaus, indem es zusätzliche Anforderungen an Umweltprüfungen, die Einbindung der Öffentlichkeit und die kontinuierliche Verbesserung stellt. Es ist ein Instrument zur Förderung der Nachhaltigkeit und zur Demonstration des Umweltengagements von Unternehmen.

Energie-Ressourcenstrategie:

bezieht sich auf den planvollen Ansatz, wie eine Organisation oder ein Land seine Energieversorgung sicherstellt, umfasst und verwaltet. Sie berücksichtigt Faktoren wie Energieeffizienz, die Nutzung von erneuerbaren Energien, die Reduzierung von Treibhausgasemissionen und die Sicherstellung der Energieversorgung. Ziel einer solchen Strategie ist es, eine nachhaltige, zuverlässige und kosteneffiziente Energieversorgung zu gewährleisten.

Erneuerbare Energien:

sind Energiequellen, die sich natürlich und kontinuierlich erneuern, wie Sonne, Wind, Wasser und geothermische Wärme. Sie sind eine saubere und nachhaltige Alternative zu fossilen Brennstoffen, da sie bei der Energieerzeugung keine oder nur sehr geringe Treibhausgase ausstoßen. Die Nutzung erneuerbarer Energien spielt eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung des Klimawandels und der Erreichung der globalen Nachhaltigkeitsziele.

European Green Deal:

Europa soll bis 2050 klimaneutral werden. Auf dem Weg dahin müssen die CO₂-Emissionen im Jahr 2030 etwa 55% unter denen von 1990 liegen.
🌍Warum das wichtig ist, was der Aktionsplan noch vorsieht und wie das erreicht werden soll, erklärt das Klima ABC unter E wie European Green Deal 🌏

❗️Exkurs: Klimaneutral – was bedeutet das noch mal?❗️
Es meint ein Gleichgewicht zwischen ausgestoßenem CO₂ und der Aufnahme dieser Treibhausgase in Kohlenstoffsenken (wo sie gebunden und damit für die Atmosphäre unschädlich gemacht werden).
Natürliche Kohlenstoffsenken sind Böden, Sümpfe, Wälder und Ozeane. Sie nehmen weltweit etwa 11 Gigatonnen CO₂ pro Jahr auf. Die jährlichen globalen CO₂-Emissionen betragen hingegen etwa 38 Gigatonnen.

Es herrscht also ein enormes Ungleichgewicht. Nicht gut, denn wenn wir so weiter wirtschaften und die Erderwärmung nicht dauerhaft auf unter 1,5 °C begrenzen, nehmen Extremwetterereignisse (noch weiter!) zu. Dürren, Hitze, Starkregen, Überschwemmungen und viel zu warme Winter werden dann IN JEDER Region der Welt zu einem Problem. Deshalb der European Green Deal.

Damit der Plan (-55 % CO₂ bis 2030 und Klimaneutralität bis 2050) gelingt, hat die EU u.a. diese gesetzlichen Maßnahmen festgeschrieben:

➡️ Reduzierung der Emissionen aus Industrie, Verkehr und anderen Sektoren
➡️ Förderung der Kreislaufwirtschaft
➡️ Schaffung eines nachhaltigen Lebensmittelsystems
➡️ Erhalt der biologischen Vielfalt
➡️ Einrichtung von EU-Fonds für Privathaushalte & KMU

(die Details sprengen hier den Rahmen)

Am Ziel der Klimaneutralität müssen alle mitwirken – einschließlich der am stärksten benachteiligten Teile einer Gesellschaft. Um jeden in die Lage zu versetzen, sich aktiv zu beteiligen, gibt es u.a. Umschulungsprogramme für die Arbeitenden schrumpfender Industrien sowie finanzielle Unterstützung für Gemeinden und private Haushalte bei der Umstellung auf erneuerbare Energien.

Der European Green Deal ist ein RIESENVORHABEN. Aber ein alternativloses. Hoffen wir, dass es trotz Reformstau und Uneinigkeit unter den EU-Staaten gelingt!!

F wie

Fair Trade:

ist ein Handelskonzept, das darauf abzielt, Produzenten in weniger entwickelten Ländern gerechte Preise und Arbeitsbedingungen zu garantieren. Es fördert nachhaltige Praktiken, verbessert den Zugang zu Märkten und schützt die Rechte von Arbeitern und Kleinbauern. Fair Trade-Produkte sind oft durch ein Siegel gekennzeichnet, das die Einhaltung bestimmter Standards bestätigt.

G wie

Global Warming Potential (GWP):

ermöglicht den Vergleich unterschiedlicher auf das Klima wirkender Treibhausgase. Denn zum Klimawandel tragen verschiedene Gase unterschiedlich stark bei. Die wichtigsten Treibhausgase sind Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O). Doch auch Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKWs) und andere Kältemittel verstärken den Treibhauseffekt. Um die Klimawirkung einzelner Gase miteinander zu vergleichen und zusammenzufassen, wird auf das Global Warming Potential (GWP) umgerechnet, dessen Einheit CO2-Äquivalente (CO2e) sind. Das GWP normiert die Wirkung aller Treibhausgase auf die Wirkung von CO2, dem für den Menschen relevantesten Treibhausgas, welches daher den GWP-Wert 1 erhält. Methan ist pro Molekül 28-mal so klimawirksam wie CO2 und hat daher ein GWP von 28 CO2e.

Je nach Quelle weichen die GWP der unterschiedlichen Treibhausgase leicht voneinander ab. Die beste Orientierung bieten die Werte des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) und des Greenhouse Gas Protocol basierend auf den Zahlen des IPCC.

Governance:

bedeutet auf Deutsch Führungsverhalten oder Steuerung. In der Nachhaltigkeitsdiskussion bezieht sich Governance auf Entscheidungen zur Erreichung nachhaltiger Ziele und wer daran beteiligt ist. Es umfasst Mechanismen, Prozesse und Institutionen, durch die Akteure (Mitarbeitende, NGOs, Kunden, Lieferanten, u.v.m) ihre Interessen artikulieren, ihre Unterschiede aushandeln und sich auf Strategien und Normen einigen. Gute Governance fördert Transparenz, Rechenschaft, Datenschutz, ein Beschwerdemanagement, Fairness und Inklusion. Sie bekämpft Korruption und Bestechung und verfolgt eine gerechte Steuerstrategie.

Grüne Technologie:

auch als Cleantech bezeichnet, umfasst Technologien und Innovationen, die darauf abzielen, die Umweltauswirkungen zu minimieren, die Ressourceneffizienz zu verbessern und erneuerbare Energiequellen zu nutzen. Sie umfasst verschiedene Bereiche, darunter erneuerbare Energien, Wasseraufbereitung, Abfallmanagement und nachhaltiges Bauen. Grüne Technologien spielen eine Schlüsselrolle bei der Förderung der Nachhaltigkeit und der Bekämpfung des Klimawandels.

H wie

Holistische Entwicklung (Holistic Development):

beschreibt im Kontext der Nachhaltigkeit einen integrierten Ansatz, der gleichzeitig ökologische, soziale und ökonomische Aspekte berücksichtigt. Statt diese Dimensionen getrennt zu betrachten, erkennt die holistische Entwicklung ihre Wechselwirkungen und Interdependenzen an und strebt Lösungen an, die ein Gleichgewicht zwischen ihnen herstellen. Sie zielt darauf ab, langfristige Nachhaltigkeit zu fördern, indem sie sicherstellt, dass Entscheidungen und Maßnahmen in einem Bereich nicht zu negativen Auswirkungen in einem anderen führen.

I wie

IFSR:

steht für „International Framework for Sustainable Reporting“. Dies ist ein internationaler Rahmen für die Berichterstattung über Nachhaltigkeit, der Unternehmen dabei unterstützt, relevante und nützliche Informationen über ihre Nachhaltigkeitsleistung zu liefern. Der IFSR-Rahmen hilft Unternehmen dabei, ihre Berichterstattung über Umwelt-, Sozial- und Governance-Themen (ESG) zu strukturieren und zu standardisieren, um die Transparenz und Vergleichbarkeit ihrer Nachhaltigkeitsleistungen zu verbessern.

Inklusion:

bedeutet im Zusammenhang der Nachhaltigkeit, dass alle Mitglieder der Gesellschaft – unabhängig von Geschlecht, Alter, Rasse, Ethnie, Religion, Behinderung oder sozioökonomischem Status – gleichermaßen die Möglichkeit haben, an nachhaltigen Praktiken teilzuhaben und von ihnen zu profitieren. Inklusion betont die Bedeutung der Beteiligung aller Stakeholder bei der Entscheidungsfindung und der Umsetzung von nachhaltigen Initiativen. Es zielt darauf ab, Ungleichheiten zu verringern und sicherzustellen, dass die Vorteile der nachhaltigen Entwicklung breit gestreut werden.

Inwertsetzung:

Inwertsetzung bezieht sich auf den Prozess der Wertschöpfung, indem Ressourcen, die bisher ungenutzt oder unterbewertet waren, für wirtschaftliche Aktivitäten genutzt werden. Im Kontext der Nachhaltigkeit kann dies bedeuten, Abfallstoffe oder Nebenprodukte als Rohstoffe zu nutzen, die Biodiversität als Grundlage für ökosystembasierte Dienstleistungen zu sehen oder lokale Gemeinschaften als Wissensquellen und Partner in nachhaltigen Projekten zu schätzen. Dieser Ansatz trägt zur Kreislaufwirtschaft und zur Resilienz bei und kann auch neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnen.

J wie

Just Transition:

ist ein Konzept, das einen fairen und gerechten Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft fördert. Es betont die Notwendigkeit, dass die Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Förderung der Nachhaltigkeit nicht zu sozialer Ungleichheit führen oder bestimmte Bevölkerungsgruppen unverhältnismäßig stark treffen. Just Transition beinhaltet Maßnahmen wie die Schaffung von grünen Arbeitsplätzen, die Umschulung von Arbeitnehmern und die Unterstützung von Gemeinschaften, die vom Strukturwandel betroffen sind.

K wie

Klimaneutralität:

bezeichnet den Zustand, in dem menschliche und wirtschaftliche Aktivitäten nicht zu einem Anstieg der Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre führen. Dies wird erreicht, indem die Menge an emittiertem Kohlendioxid und anderen Treibhausgasen reduziert oder ausgeglichen wird, etwa durch Aufforstung oder Kohlenstoffabscheidung. Klimaneutralität ist ein zentrales Ziel des Pariser Abkommens und vieler nationaler und unternehmerischer Nachhaltigkeitsstrategien.

Klimaschutz:

bezieht sich auf Maßnahmen zur Minderung der globalen Erwärmung und zur Begrenzung des Temperaturanstiegs auf der Erde. Dies umfasst die Verringerung der Treibhausgasemissionen durch Energieeffizienz, den Einsatz erneuerbarer Energien und die Reduzierung des Kohlenstoff-Fußabdrucks. Zudem gehört dazu auch die Förderung von Kohlenstoffsenken, wie Wäldern und Ozeanen, um mehr CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen.

KPIs (Key Performance Indicators):

im Klimaschutz messen den Fortschritt eines Unternehmens oder einer Organisation bei der Reduzierung seiner Treibhausgasemissionen. Dazu können gehören: 1) die Gesamtemissionen von Treibhausgasen, oft gemessen in Tonnen CO2-Äquivalent, 2) die Energieeffizienz, ausgedrückt beispielsweise im Verhältnis von Energieverbrauch zu Produktionseinheiten, und 3) der Anteil erneuerbarer Energien an der Gesamtenergieversorgung. KPIs helfen Unternehmen, ihre Fortschritte zu verfolgen und ihre Klimaschutzstrategien zu steuern.

L wie

Lebenszyklusanalyse (LCA):

ist eine Methode zur Bewertung der Umweltauswirkungen eines Produkts oder einer Dienstleistung über ihren gesamten Lebenszyklus – von der Rohstoffgewinnung über die Produktion und Nutzung bis hin zur Entsorgung. Sie misst die Energie- und Materialflüsse und bewertet ihre Auswirkungen auf Aspekte wie Treibhausgasemissionen, Wasserverbrauch und Abfallproduktion. LCA wird verwendet, um umweltfreundliche Design- und Managemententscheidungen zu unterstützen.

Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz:

verpflichtet Unternehmen, Menschenrechts- und Umweltstandards entlang ihrer gesamten Lieferkette einzuhalten und regelmäßig zu überprüfen. Dies beinhaltet die Identifizierung, Prävention und Minderung von Risiken und negativen Auswirkungen. Unternehmen müssen zudem transparent über ihre Maßnahmen berichten und haben eine Verantwortung gegenüber den von ihren Geschäftspraktiken betroffenen Personen, Regionen und Gemeinschaften. Das Gesetz sieht Beschwerdeverfahren und Sanktionen für Unternehmen vor, die gegen ihre Pflichten verstoßen. Zunächst betrifft es Unternehmen mit 3.000 oder mehr Mitarbeitern. Ab 2024 wird es auf Unternehmen mit 1.000 oder mehr Mitarbeitern ausgeweitet. Seine spezifischen Anforderungen und die Reichweite des Gesetzes können von Land zu Land variieren.

M wie

Management-Tools:

sind Instrumente, die Unternehmen dabei helfen, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und ihre Fortschritte zu messen. Dazu gehören:

  1. Lebenszyklusanalyse (LCA), die die Umweltauswirkungen eines Produkts oder einer Dienstleistung über ihren gesamten Lebenszyklus bewertet.
  2. Carbon Footprint-Berechnung, die die Treibhausgasemissionen eines Unternehmens oder Produkts misst.
  3. Nachhaltigkeitsberichterstattung, die über die ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Leistungen und Auswirkungen eines Unternehmens informiert.
  4. Umweltmanagementsysteme (z.B. ISO 14001), die dazu dienen, Umweltauswirkungen systematisch zu erfassen, zu steuern und zu verbessern.
  5. Soziale Auditierung, die die Einhaltung sozialer Standards und Menschenrechte in der Lieferkette überprüft.
  6. Nachhaltige Beschaffungsrichtlinien, die Anforderungen an Lieferanten in Bezug auf ökologische und soziale Standards festlegen.

Diese Tools können einzeln oder in Kombination verwendet werden, je nach den spezifischen Zielen und Herausforderungen des Unternehmens.

N wie

Nachhaltiges Management:

bezieht sich auf die Integration von ökologischen, sozialen und ökonomischen Überlegungen in die Entscheidungsfindung und Strategie eines Unternehmens. Es umfasst das Streben nach langfristigem Erfolg und Stabilität, während gleichzeitig die Ressourceneffizienz erhöht, die Umweltauswirkungen minimiert und ein positiver Beitrag zur Gesellschaft geleistet wird. Nachhaltiges Management beinhaltet auch die Berücksichtigung der Interessen aller Stakeholder, einschließlich der Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten, der Gemeinschaft und der Umwelt.

Nachhaltigkeit:

ist gemäß Worlds Commission on Environment and Development von 1987 definiert als „eine Entwicklung, welche die Bedürfnisse der gegenwärtigen Generation befriedigt, ohne die Fähigkeit zukünftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.“

Nachhaltigkeitsstrategie:

ist der Plan eines Unternehmens oder einer Organisation, um ökologische, soziale und ökonomische Aspekte in seine Geschäftspraktiken zu integrieren und langfristigen Wert zu schaffen. Sie definiert klare Ziele, Maßnahmen und Kennzahlen in Bereichen wie Energieeffizienz, Emissionsminderung, Ressourcenschonung, soziale Gerechtigkeit und gute Unternehmensführung. Eine wirksame Nachhaltigkeitsstrategie beinhaltet auch die Kommunikation der Fortschritte gegenüber Stakeholdern und die kontinuierliche Anpassung und Verbesserung auf der Grundlage von Monitoring und Feedback.

Naturschutz:

bezeichnet den Schutz, die Pflege und die Wiederherstellung von natürlichen Ökosystemen, um die biologische Vielfalt zu erhalten. Dazu gehören Maßnahmen wie die Schaffung von Schutzgebieten, die Wiederherstellung degradierter Lebensräume und die Erhaltung bedrohter Arten. Der Naturschutz zielt darauf ab, den Verlust der biologischen Vielfalt zu verhindern, das Aussterben von Arten zu vermeiden und die gesunden Ökosystemfunktionen zu erhalten, die für das menschliche Wohlergehen und die Nachhaltigkeit entscheidend sind.

O wie

Offenlegungspflicht zur Nachhaltigkeit:

Sie verpflichtet Unternehmen, transparent über ihre ökologischen, sozialen und Governance-Praktiken (ESG) zu berichten. Diese Berichterstattung kann Informationen über Treibhausgasemissionen, Wasserverbrauch, Abfallproduktion, Arbeitsbedingungen, Menschenrechte und Korruptionsbekämpfung enthalten. Sie ermöglicht es Stakeholdern, die Nachhaltigkeitsleistung des Unternehmens zu bewerten, fördert die Rechenschaftspflicht und unterstützt Investoren, Kunden und andere Stakeholder bei ihren Entscheidungen.

Bis 2024 gilt die Offenlegungspflicht zur Nachhaltigkeit für börsennotierte Konzerne. Ab 2024 werden Unternehmen ab 500 Mitarbeitern und mehr als 40 Mio. Euro Jahresumsatz (oder >20 Mio. Bilanzsumme) verpflichtet offenzulegen, wie nachhaltig sie agieren. Ab 2025 gilt Selbiges auch für Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern und mehr als 40 Mio. Euro Jahresumsatz (oder >20 Mio. Bilanzsumme).

Organische Landwirtschaft:

ist ein Produktionssystem, das den Einsatz von synthetischen Pestiziden, chemischen Düngemitteln, genetisch veränderten Organismen und Wachstumshormonen vermeidet. Sie zielt darauf ab, die Bodenfruchtbarkeit und die biologische Vielfalt zu fördern und gleichzeitig die Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit zu verbessern. Durch den Fokus auf natürliche Kreisläufe und das Wohlergehen von Tieren, zielt sie darauf ab, hochwertige Lebensmittel zu produzieren, während sie gleichzeitig die Ressourcen schont und das ökologische Gleichgewicht erhält.

P wie

Pariser Abkommen:

ist ein internationaler Vertrag, der 2015 unter dem Dach der Vereinten Nationen zur Bekämpfung des Klimawandels geschlossen wurde. Es verpflichtet seine 193 Unterzeichnerstaaten dazu, Maßnahmen zu ergreifen, um die globale Erwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen, und Anstrengungen zu unternehmen, um sie auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Darüber hinaus verpflichtet es die Länder, national festgelegte Beiträge zur Minderung von Treibhausgasemissionen zu leisten und regelmäßig zu überprüfen und zu erhöhen.

PDCA-Zyklus (Plan-Do-Check-Act):

ist eine iterative vierstufige Management-Methode, die für die kontinuierliche Verbesserung von Prozessen und Produkten verwendet wird und sich dazu eignet, Emissionen zu reduzieren und zu monitoren.

  1. Plan beinhaltet das Setzen von Zielen und die Entwicklung von Methoden, um diese zu erreichen,
  2. Do bezieht sich auf die Durchführung und Umsetzung des Plans,
  3. Check dient der Überprüfung und Analyse der Ergebnisse,
  4. Act sieht Maßnahmen zur Verbesserung von Prozessen auf Basis der Ergebnisse vor.

Der Zyklus wird mit den im Prozess gewonnenen Erkenntnissen wiederholt, um ständige Verbesserungen zu erzielen.

Permakultur:

ist ein aus den Begriffen „permanente“ und „Kultur“ abgeleiteter Designansatz für nachhaltige Lebensräume und landwirtschaftliche Systeme, der die Muster und Eigenschaften natürlicher Ökosysteme nachahmt. Sie betont Prinzipien wie Vielfalt, Resilienz, interaktive Beziehungen und Kreislaufwirtschaft und zielt darauf ab, ökologisch stabile und wirtschaftlich produktive Systeme zu schaffen. Permakultur wird in vielen Bereichen angewendet, einschließlich Landwirtschaft, Architektur und Gemeinschaftsdesign.

Planetare Grenzen:

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Q wie

Quellenschutz:

bezieht sich im Kontext der Nachhaltigkeit auf die Bewahrung und den Schutz von Gewässern, natürlicher Quellen, Boden und Biodiversität vor Verschmutzung, Degradation und Übernutzung. Es betont die Notwendigkeit einer nachhaltigen Nutzung und Verwaltung dieser Ressourcen, um ihre Verfügbarkeit und Gesundheit für zukünftige Generationen zu gewährleisten.

R wie

Regenerative Landwirtschaft:

ist ein Ansatz zur Lebensmittelproduktion, der darauf abzielt, die Gesundheit und Vitalität von Böden zu verbessern und gleichzeitig Kohlenstoff aus der Atmosphäre zurück in den Boden zu binden. Durch Praktiken wie Permakultur, Agroforstwirtschaft und ganzheitliches Weidemanagement zielt sie darauf ab, Ökosysteme wiederherzustellen, Biodiversität zu fördern und nachhaltige Lebensmittelproduktionssysteme zu schaffen. Darüber hinaus betont die regenerative Landwirtschaft den Wert von Gemeinschaft und lokaler Autonomie und strebt an, sowohl soziale als auch ökologische Gerechtigkeit zu fördern.

Ressourceneffizienz:

bezieht sich auf die optimale und nachhaltige Nutzung von Ressourcen wie Wasser, Energie und Rohstoffe. Sie bedeutet, dass Produkte und Dienstleistungen so gestaltet und genutzt werden, dass sie bei geringstmöglichem Ressourcenverbrauch und geringstmöglicher Umweltbelastung den größtmöglichen Nutzen bieten. Ressourceneffizienz kann durch Maßnahmen wie Recycling, Wiederverwendung, Abfallreduzierung und energieeffiziente Technologien erreicht werden.

Risikominimierung durch Nachhaltigkeitsmaßnahmen:

hilft Unternehmen, ihre Abhängigkeit von begrenzten natürlichen Ressourcen zu verringern, ihre Anfälligkeit für Preisvolatilität und Versorgungsengpässe zu reduzieren sowie gesetzliche und regulatorische Anforderungen einzuhalten. Nachhaltige Praktiken können auch dazu beitragen, das Reputationsrisiko zu mindern, indem sie das Vertrauen und die Zustimmung von Stakeholdern gewinnen. Schließlich können sie das finanzielle Risiko mindern, indem sie Kosteneinsparungen durch Effizienzsteigerungen ermöglichen und Zugang zu neuen Märkten, Kapital und Investitionsmöglichkeiten eröffnen.

S wie

Scope 1, 2 und 3:

sind Begriffe, die in Zusammenhang mit Treibhausgasemissionen und der Klimaauswirkung von Unternehmen verwendet werden. Sie werden durch das sogenannte „Greenhouse Gas Protocol“ definiert. Hier ist eine Erklärung der einzelnen Scopes:

  1. Scope 1 bezieht sich auf direkte Treibhausgasemissionen, die durch Unternehmen oder Organisationen verursacht werden. Dazu gehören Emissionen aus Quellen, die sich innerhalb der unternehmenseigenen Kontrolle befinden, wie z.B. Verbrennung von fossilen Brennstoffen in Produktionsanlagen oder Fahrzeugen des Unternehmens.
  2. Scope 2 bezieht sich auf indirekte Treibhausgasemissionen, die mit der Erzeugung von gekauftem Strom, Wärme oder Dampf verbunden sind. Das bedeutet, dass Unternehmen Emissionen berücksichtigen müssen, die bei der Stromerzeugung durch Dritte entstehen, wenn sie diesen Strom für ihre Aktivitäten nutzen.
  3. Scope 3 bezieht sich auf alle anderen indirekten Treibhausgasemissionen, die durch die Geschäftstätigkeiten eines Unternehmens verursacht werden, jedoch nicht in den Scopes 1 oder 2 erfasst sind. Dies umfasst Emissionen entlang der gesamten Lieferkette, wie z.B. bei der Rohstoffgewinnung, Produktion, Transport, Nutzung und Entsorgung von Produkten sowie bei Geschäftsreisen oder der täglichen Pendelstrecke der Mitarbeiter.

Die Einteilung in Scopes hilft Unternehmen dabei, ihren gesamten Klimafußabdruck zu verstehen und gezielte Maßnahmen zur Reduzierung von Emissionen zu ergreifen. Unternehmen können ihre Scope 1-3-Emissionen messen, berichten und strategisch angehen, um ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und einen positiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

SDG, oder Sustainable Development Goals (Ziele für nachhaltige Entwicklung):

sind eine Reihe von 17 globalen Zielen, die von den Vereinten Nationen im Jahr 2015 verabschiedet wurden. Sie wurden entwickelt, um bis zum Jahr 2030 eine nachhaltige Entwicklung auf ökonomischer, sozialer und ökologischer Ebene zu fördern. Die Ziele umfassen verschiedene Bereiche wie Armut, Bildung, Gesundheit, Gleichberechtigung, Klimaschutz, sauberes Wasser, nachhaltige Städte und vieles mehr. Die SDGs sollen eine inklusive und nachhaltige Zukunft für alle Menschen und den Planeten fördern und dienen als Leitfaden für nationale und internationale Maßnahmen zur Erreichung einer besseren und nachhaltigen Welt.

Stakeholder:

im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit sind Personen, Gruppen oder Organisationen, die von den Aktivitäten eines Unternehmens oder einer Organisation betroffen sind oder darauf Einfluss nehmen können. Sie umfassen beispielsweise Kunden, Lieferanten, Mitarbeiter, lokale Gemeinschaften, Investoren, Umweltorganisationen und Regierungsbehörden. Eine nachhaltige Herangehensweise berücksichtigt die Bedürfnisse und Anliegen dieser Stakeholder, um langfristigen wirtschaftlichen Erfolg zu erzielen, soziale Gerechtigkeit zu fördern und die Umweltauswirkungen zu minimieren.

T wie

Taxonomie:

bezieht sich im Kontext der Nachhaltigkeit auf ein Klassifikationssystem oder einen Rahmen, der verwendet wird, um wirtschaftliche Aktivitäten hinsichtlich ihrer Umweltauswirkungen zu bewerten und zu kategorisieren. Die EU-Taxonomie für nachhaltige Finanzierung ist ein prominentes Beispiel. Sie identifiziert und definiert ökologisch nachhaltige Aktivitäten, die zur Erreichung der Umweltziele der Europäischen Union beitragen, und bietet Kriterien, anhand derer Finanzakteure bestimmen können, welche Investitionen als „umweltfreundlich“ gelten. Die Taxonomie zielt darauf ab, Transparenz und Vergleichbarkeit zu fördern und grünes Investment zu erleichtern.

Transformation:

meint im Kontext der Nachhaltigkeit einen grundlegenden und weitreichenden Wandel in den wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Systemen, um eine nachhaltigere Zukunft zu erreichen. Diese Transformation zielt darauf ab, die negativen Auswirkungen von menschlichen Aktivitäten auf die Umwelt zu verringern, soziale Gerechtigkeit zu fördern und langfristiges Wohlergehen zu gewährleisten. Sie umfasst Veränderungen in Bereichen wie Energie, Mobilität, Landwirtschaft, Konsumverhalten, politische Entscheidungen und Technologie, um eine nachhaltige Entwicklung zu unterstützen und den Herausforderungen wie dem Klimawandel, dem Verlust der Artenvielfalt und der sozialen Ungleichheit entgegenzuwirken. Die Transformation erfordert eine breite Beteiligung von Akteuren aus Regierung, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und der Bevölkerung insgesamt, um gemeinsam an Lösungen zu arbeiten und die notwendigen Veränderungen zu bewirken.

Treibhauseffekt:

ist ein natürlicher Prozess, bei dem bestimmte Gase in der Atmosphäre wie Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O) die Wärmestrahlung der Erde einfangen und zurück zur Erdoberfläche reflektieren. Dadurch bleibt ein Teil der Wärme in der Atmosphäre gefangen und erwärmt die Erde. Dieser Effekt ist wichtig, da er das Klima auf der Erde stabilisiert und eine Durchschnittstemperatur ermöglicht, die für das Leben auf unserem Planeten geeignet ist. Allerdings hat die steigende Konzentration von Treibhausgasen durch menschliche Aktivitäten, insbesondere durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe und die Entwaldung, zu einem verstärkten Treibhauseffekt geführt, was zur globalen Erwärmung beiträgt und Auswirkungen wie Klimaveränderungen und extreme Wetterereignisse verursacht.

U wie

Umweltmanagement:

bezieht sich auf die systematische Planung, Organisation, Durchführung und Kontrolle von Aktivitäten und Prozessen in Unternehmen und Organisationen, um die umweltschädliche Auswirkungen zu minimieren und eine nachhaltige Nutzung von Ressourcen zu fördern. Das Umweltmanagement umfasst die Identifizierung und Bewertung von Umweltaspekten, die Festlegung von Zielen und Maßnahmen, die Implementierung von Umweltmanagementsystemen wie ISO 14001 oder EMAS und die regelmäßige Überwachung und Verbesserung der Umweltleistung. Es zielt darauf ab, negative Auswirkungen des wirtschaftlichen Handelns zu reduzieren, gesetzliche Anforderungen einzuhalten, Kosten zu sparen, das ökologisches Bewusstsein zu fördern und das Image eines Unternehmens als umweltverantwortlich zu stärken.

UN Global Compact:

ist eine freiwillige Initiative der Vereinten Nationen, die im Jahr 2000 ins Leben gerufen wurde. Sie fordert Unternehmen auf der ganzen Welt dazu auf, sich zu zehn universellen Prinzipien in den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung zu bekennen und diese in ihrer Geschäftspraxis umzusetzen. Die Prinzipien des UN Global Compact basieren auf internationalen Vereinbarungen wie der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und den Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). Durch ihre Teilnahme verpflichten sich Unternehmen, die Prinzipien zu respektieren, zu fördern und darüber zu berichten. Der UN Global Compact fördert soziale Verantwortung und nachhaltiges Wirtschaften und bietet den teilnehmenden Unternehmen ein Netzwerk für den Austausch bewährter Praktiken und die Zusammenarbeit zur Lösung globaler Herausforderungen.

Upcycling:

bezieht sich auf den Prozess der Umwandlung von Abfall- oder gebrauchten Materialien in Produkte von höherer Qualität, Wert oder Nutzen. Anstatt Materialien wegzuwerfen oder zu recyceln, werden sie kreativ und innovativ wiederverwendet, um neue Produkte oder Gegenstände mit einem höheren Wert oder einer längeren Lebensdauer zu schaffen. Beim Upcycling werden Materialien aufgewertet und in einen neuen Kontext gebracht, wodurch Ressourcen eingespart und die Umweltauswirkungen verringert werden. Es fördert auch die Kreativität, Nachhaltigkeit und die Reduzierung von Abfall. Ein Beispiel für Upcycling ist die Umwandlung von alten Jeanshosen in individuelle Handtaschen oder die Verwendung von Einmachgläsern als dekorative Lampenschirme

V wie

Verantwortungsvoller Konsum:

bezieht sich auf das bewusste und informierte Entscheiden von Konsumenten beim Kauf und der Nutzung von Produkten und Dienstleistungen. Dabei berücksichtigen verantwortungsvolle Konsumenten die Auswirkungen ihrer Kaufentscheidungen auf die Gesellschaft, die Umwelt und die wirtschaftliche Entwicklung. Verantwortungsvoller Konsum beinhaltet Aspekte wie den Kauf von nachhaltigen und ethisch hergestellten Produkten, die Reduzierung von Abfall und Verschwendung, die Unterstützung von fairem Handel und sozial gerechten Bedingungen entlang der Lieferkette, sowie die Förderung von Umweltschutz und sozialer Gerechtigkeit durch bewusstes Konsumverhalten. Es geht darum, den eigenen Konsum mit den eigenen Werten und Nachhaltigkeitszielen in Einklang zu bringen und somit positive Veränderungen anzustoßen

Verhaltenskodex:

ist in Bezug auf Nachhaltigkeit ein Leitfaden oder eine Reihe von Prinzipien, die von Unternehmen, Organisationen oder Branchen festgelegt werden, um ihr Verhalten im Hinblick auf Nachhaltigkeit zu regeln. Der Kodex legt Standards, Richtlinien und Erwartungen fest, wie sich die Akteure in Bezug auf Umweltschutz, soziale Verantwortung und ethisches Handeln verhalten sollten. Er kann Themen wie Menschenrechte, Arbeitsbedingungen, Umweltschutz, faire Geschäftspraktiken und Transparenz abdecken. Ein Verhaltenskodex dient dazu, nachhaltige Praktiken zu fördern, negative Auswirkungen zu minimieren und das Vertrauen der Stakeholder zu stärken. Er ist oft mit Überwachungs- und Berichtssystemen verbunden, um die Einhaltung und Fortschritte zu überprüfen und sicherzustellen.

W wie

Wassereffizienz:

bezieht sich auf den effektiven und sparsamen Umgang mit Wasser, um die Menge an Wasser zu minimieren, die für eine bestimmte Aktivität oder einen Prozess benötigt wird. Es beinhaltet Maßnahmen zur Reduzierung des Wasserverbrauchs, zur Vermeidung von Wasserverschwendung und zur Maximierung der Nutzungseffizienz. Wassereffizienz kann durch den Einsatz effizienter Technologien und Systeme, das Sammeln und Wiederverwenden von Regenwasser, die Vermeidung von Lecks und das Bewusstsein für einen verantwortungsvollen Wasserverbrauch erreicht werden. Der Zweck der Wassereffizienz besteht darin, die Verfügbarkeit von Wasserressourcen zu erhalten, die Belastung von Wassersystemen zu reduzieren und zum nachhaltigen Umgang mit einer lebenswichtigen Ressource beizutragen.

Wertschöpfung in der Nachhaltigkeit:

bezieht sich auf den Prozess, bei dem Unternehmen und Organisationen Werte schaffen, die über finanziellen Gewinn hinausgehen und auch soziale und ökologische Aspekte berücksichtigen. Dabei geht es darum, nachhaltige Geschäftsmodelle zu entwickeln, die positive Auswirkungen auf die Gesellschaft und die Umwelt haben. Wertschöpfung in der Nachhaltigkeit kann bedeuten, soziale Gerechtigkeit zu fördern, Ressourcen effizient zu nutzen, den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren, den Gemeinschaften zu dienen und eine langfristige, nachhaltige Entwicklung anzustreben. Unternehmen, die in der Lage sind, wirtschaftlichen Erfolg mit sozialer Verantwortung und Umweltschutz zu verbinden, schaffen nachhaltige Wertschöpfung für alle Stakeholder. (S. 81)

Wesentlichkeitsanalyse:

ist ein Prozess, der in Unternehmen und Organisationen durchgeführt wird, um die wesentlichen Themen und Aspekte zu identifizieren, die für ihre Nachhaltigkeitsstrategie und -berichterstattung relevant sind. Dabei werden die Interessen und Erwartungen der Stakeholder sowie die Auswirkungen der Organisation auf soziale, Umwelt- und wirtschaftliche Bereiche untersucht. Die Wesentlichkeitsanalyse hilft, Schwerpunkte zu setzen, Prioritäten zu identifizieren und Ressourcen gezielt einzusetzen, um die wichtigsten Herausforderungen anzugehen und Chancen zu nutzen. Sie ermöglicht es Unternehmen, transparent über ihre Leistung zu berichten und die Bedürfnisse und Erwartungen der Stakeholder besser zu verstehen und zu erfüllen.

X wie

Xeriscaping:

ist eine Methode der Gartengestaltung, die darauf abzielt, Wasser effizient zu nutzen und den Bedarf an Bewässerung zu minimieren. Es wurde ursprünglich in trockenen Regionen entwickelt, ist aber inzwischen weltweit beliebt geworden. Beim Xeriscaping werden Pflanzenarten ausgewählt, die an die lokalen klimatischen Bedingungen angepasst sind und wenig Wasser benötigen. Es werden auch Techniken wie Bodenverbesserung, Mulchen und die Nutzung von Regenwasser zur Bewässerung eingesetzt, um den Wasserverbrauch zu minimieren. Xeriscaping ist umweltfreundlich, da es den Wasserbedarf reduziert, die Bewässerungskosten senkt und zur Erhaltung der Wasservorräte beiträgt, während es dennoch einen ansprechenden und attraktiven Landschaftsgestaltungseffekt erzielt. Y wie Yield (Ertrag): In der nachhaltigen Landwirtschaft bezieht sich dies auf die Maximierung des Ertrags pro Flächeneinheit unter Berücksichtigung der Erhaltung der Bodenqualität und der biologischen Vielfalt.

Z wie

Zero Waste („Null Abfall“):

ist ein Konzept und eine Lebensweise, die darauf abzielt, Abfall zu minimieren und idealerweise keine Abfälle mehr zu produzieren. Es geht darum, Ressourcen effizient zu nutzen, Produkte wiederverwendbar zu gestalten und Abfälle zu vermeiden oder sie in Ressourcen umzuwandeln. Das Zero-Waste-Prinzip umfasst die Reduzierung von Einwegverpackungen, das Recycling und die Kompostierung von Abfällen, die Förderung von Reparatur und Wiederverwendung, das Bewusstsein für Konsumgewohnheiten und die Vermeidung von überflüssigen Produkten. Ziel ist es, eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft zu schaffen, bei der alle Ressourcen wiederverwertet oder kompostiert werden und kein Abfall auf Deponien landet. Zero Waste geht über das Recycling hinaus und fördert ein ganzheitliches Denken, um Abfall an der Quelle zu reduzieren und eine nachhaltigere und umweltfreundlichere Gesellschaft zu schaffen.

Ziele zum Klimaschutz:

sind darauf ausgerichtet, die globale Erwärmung einzudämmen, den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren und die Anpassung an den Klimawandel zu fördern. Hier sind einige der wichtigsten Ziele:

  1. Begrenzung der globalen Erwärmung: Das Hauptziel besteht darin, die Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu begrenzen und Anstrengungen zu unternehmen, um sie auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Dies wird als kritische Schwelle angesehen, um katastrophale Folgen des Klimawandels zu vermeiden.
  2. Reduzierung von Treibhausgasemissionen: Die Ziele beinhalten die Reduzierung von Emissionen aus fossilen Brennstoffen, Industrie, Landwirtschaft und Entwaldung. Dabei werden sowohl nationale als auch internationale Maßnahmen ergriffen, um den Ausstoß von CO2 und anderen Treibhausgasen zu verringern.
  3. Förderung erneuerbarer Energien: Ein wichtiges Ziel ist der Ausbau erneuerbarer Energien wie Solarenergie, Windenergie, Wasserkraft und Geothermie, um den Anteil kohlenstoffarmer Energiequellen zu erhöhen und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern.
  4. Förderung nachhaltiger Landnutzung: Dies beinhaltet den Schutz von Wäldern, die nachhaltige Bewirtschaftung von Land- und Forstwirtschaft, die Förderung von ökologischer Landwirtschaft und die Wiederherstellung degradierter Ökosysteme, um Kohlenstoffsenken zu schaffen und Biodiversität zu erhalten.
  5. Anpassung an den Klimawandel: Es ist wichtig, sich auf die Auswirkungen des Klimawandels vorzubereiten und Maßnahmen zu ergreifen, um sich an veränderte klimatische Bedingungen anzupassen. Dies umfasst den Schutz von Küstenregionen vor dem Anstieg des Meeresspiegels, die Stärkung der Resilienz von Gemeinschaften und die Förderung nachhaltiger Wasser- und Ressourcenmanagement-Praktiken.

Diese Ziele werden von verschiedenen internationalen Vereinbarungen und Initiativen wie dem Pariser Abkommen, den Nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen (SDGs) und nationalen Klimaschutzplänen verfolgt, um eine gemeinsame und koordinierte Antwort auf den Klimawandel zu gewährleisten.

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