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Juni 10, 2023

Bodo-Kirchhoff-Seminar erweitert Storytelling-Horizont bei purecontent

Intensiv-Workshop bei einem Meister des deutschen Romans.

Storytelling betreiben wir von purecontent den lieben langen Tag. Kaum ein Artikel, Blog, eine Website oder sonstiger Content entsteht bei uns ohne den Kontext einer lesenswerten Geschichte. Selbst Beiträge in Fachpublikationen werden heute als ‚Story‘ verpackt.

Wir wissen also, wie man eine gute Geschichte schreibt. Und doch brauchen auch wir gelegentlich Inspiration.

Die holte sich purecontent-Geschäftsführerin Angelika Mühleck während eines einwöchigen Seminars am Lago di Benaco, besser bekannt als Gardasee. Beim Meister des deutschen Romans und Drehbuchautoren Bodo Kirchhoff. Wer schreiben kann wie er, hochdotierte Buchpreise einheimst, wer in Literaturkreisen so kontrovers zerrissen, hochgelebt und diskutiert wird wie Bodo Kirchhoff und wer dann noch in sein traumschönes Domizil am See einlädt… dem musste die Buchautorin, Fachjournalistin, Texter- und Storytellerin einfach folgen!

Über Bodo Kirchhoff

 

Una sera sopra il lago (Abend über dem See)

„Bitte erscheinen Sie pünktlich“, hatte in der Einladung gestanden. Und nun komme ich zu spät! Zu Bodo Kirchhoff kommt man nicht zu spät. Um 19:00 empfängt der Schriftsteller auf seiner Terrasse. Ich werde es nicht schaffen. 19:00 Uhr, da komme ich mit Ach und Krach in meinem Hotel an. Duschen, umziehen….

„Sie sind zu spät…?“ Ulrike, seine Frau, lässt den Satz vorwurfsvoll im Äther unserer beiden Telefone hängen. Ich bitte um eine Wegbeschreibung mit dem Auto. Zur Antwort bekomme ich IHN ans Ohr.
„Unmöglich. Hier kommen Sie mit dem Wagen nicht hoch.“ Die Betonung auf SIE weckt die Neugier in mir, ob Herr Kirchhoff das synonymisch für alle Frauen sagt oder nur mir persönlich abspricht, die schmalen italienischen Hohlgassen zu meistern, in die Abzweigungen von der Uferstraße unweigerlich münden.
„Haben SIE ein Auto?“, frage ich zurück.
„Ja natürlich.“‚
„Dann werde ich es auch schaffen.“

Als ich ankomme, speist die Runde schon zu Abend. Der Hund bellt mich vom schmiedeeisernen Tor bis an den ausschweifenden Terrassentisch in Grund und Boden und ich höre jemanden schimpfen „Beruhige endlich diesen Hund! Ich halt das nicht mehr aus!“ Neun Personen haben Platz genommen. Neun und die Kirchhoffs. Auf der Terrasse eines Anwesens, das über Dorf und See schwebt. Der Platz neben Bodo Kirchhoff ist frei und offenbar für mich reserviert. Es ist der mit dem schönsten Blick. Den niemand zu bemerken scheint. Schwärmend lobe ich die Aussicht, den überbordenden Garten, das Italienische dieses Ortes. Ich stoße auf taube Ohren. Und das, obwohl das Gespräch ins Stocken geraten ist, niemand etwas zu erzählen weiß. Ich wende mich dem Herrn rechts von mir zu und frage nach seinem Namen. Am unteren Tischende erzählt eine Frau, sie sei Psychiaterin.
„Jetzt hier noch keine Details, bitte“, sagt ungehalten der zu meiner Linken sitzende Gastgeber. „Das machen wir alles noch.“
Schweigen dehnt sich aus. Naja nicht ganz. Vila und Renz streiten über das Wetter.
„Wir mussten das Programm für heute ändern und gleich mit dem Essen beginnen“, sagt er an uns gewandt. „Es wird wohl Regen geben.“
„Das hält“, widerspricht ihm Vila. Ihre App sieht auch für den kommenden Tag keinen Regen. Sein Instinkt hält dagegen.
Ich fühle mich mitten hineinversetzt in „Die Liebe in groben Zügen“! Nur sind das hier nicht Vila und Renz. Es sind ihre literarischen Alter Egos. So viel zu der Frage, wieviel Bodo Kirchhoff steckt in diesem schonungslosen Roman einer Ehe?

Es geht so weiter: Bodo sagt etwas, seine Frau Ulrike ergänzt. Ungeduldige Handbewegungen, wenn er doch längst nicht fertig war mit seinen Erklärungen an unsere ‚Ausflugsgruppe‘. Offenkundig ist dem Meister Organisatorisches zu profan. Nur seiner Frau will er es denn auch nicht überlassen mitzuteilen, wann wir uns am nächsten Morgen einzufinden hätten. Noch immer scheint niemand außer mir die ins Dämmrige driftende Stimmung über dem See zu bemerken. Ich kann sie kaum genießen, zu sprunghaft die Themen, zu disharmonisch die Töne.

Dann endlich darf die Vorstellungsrunde sein. Mit von der Partie:

  • 4 (!) Psychiater/Psychologen. Alle aus Wien
  • 3 Damen und Herren aus der IT (zu denen ich mich als Fachjournalistin irgendwie mitzähle)
  • DER Berliner. Mitte 60. Ohne jede Peinlichkeit berichtet er, dass seine letzte Schreiberfahrung in der Schule stattfand. Wie ihm der Lehrer im Genick saß und er den Aufsatz nicht zu Ende schreiben konnte. Und dabei hat er doch so järne Oofsätze jäschrieben. Und dat will er jetzt och wieder mehr und deshalb isser da.
  • Jörg, Vater von 4 Kindern, der nebenbei noch Zeit zum Schreiben findet. Respekt.

Die Kirchhoffs wollen sich nicht vorstellen. Als es Ulrike doch tut, winkt Bodo ab: „Das ist doch jetzt zu kleinteilig und privat!“ Immerhin wissen wir nun, dass sie sich seit der Studienzeit kennen. Pädagogik. Interessant, bedenkt man ihre Streitkultur.
Bodo Kirchhoff geht es nicht gut („Grippe gehabt, ich hätt‘ heute eigentlich gar nicht gekonnt, aber ich will das ja auch“) und so sagt er, als die Turmuhr unten im Ort neun schlägt, etwas abrupt: „So, wir beenden das jetzt hier.“

Als Begründung muss ich herhalten. „Die Frau Mühleck ist ja mit dem Auto da.“ Und mit dem muss ich schließlich noch rückwärts den schmalen Hohlweg hinauf, der die Einfahrt zum Haus bildet und in einer leichten Biegung mit gleichzeitigem Anstieg mündet. Von Steinmauern gesäumt bietet er wirklich eine gute Gelegenheit, das Auto zu schrotten. Der Gastgeber scheint mir denn auch ernsthaft abzusprechen, dass es mir ohne Lackschäden („und Schlimmeres!“) gelingen könne.
„Wir haben hier schon alles gesehen“, sagt er. Damit läutet er die Geschichte einer Teilnehmerin ein, die am Ende des Weges keine Außenspiegel, zig Kratzer und einen gewaltigen Schaden UNTER ihrem Wagen zu verzeichnen hatte. Dramatisieren kann der Mann, das muss man ihm lassen.

Trotzdem ärgert mich die kleine Anekdote. Was weiß denn er über mein Fahrvermögen? Meiner zunehmenden Ungeduld verschaffe ich Luft durch die Frage: „Wollen SIE mein Auto da rausbugsieren?“
Abwehrende Hände. Um Gottes Willen. Das ja nun wirklich nicht. Doch ganz Mann lotst mich Bodo Kirchhoff gestenreich aus seiner Auffahrt. Das Manöver gelingt. Wir schließen Frieden. Denke ich…

Vom Storytelling 

Warum wird diese Geschichte erzählt? Um zu demonstrieren, was Storytelling ist. Denn genau genommen handelt dieser Blog gar nicht von einem Seminar am Gardasee. Sondern davon, wie wir bei purecontent Geschichten erzählen, um Interesse zu wecken. Wenn Sie bis hier gelesen haben (das haben Sie offenbar), ist es geglückt.

Die kleine Episode eines Workshops um den Schriftsteller Bodo Kirchhoff zeigt,

  • wie eine Geschichte in den Bann ziehen und
  • Dienstleistungskompetenz oder Produkteigenschaften vermitteln kann,
  • ohne sie explizit zu erwähnen.

Erzählen Sie uns von Ihrem ‚Angebot‘ – wir bringen Ihre Geschichte in die Welt: In die für Sie wichtigen Medien, in Ihre Kommunikationskanäle, zu Ihrer Zielgruppe!

PR & Content von purecontent

Oder lernen Sie, wie Sie es selbst machen! Dazu befähigen wir Sie in diesem Workshop:

Der PR-Workshop von purecontent

Angelika Mühleck im Juni 2023 während des Seminars beim Schriftsteller-Ehepaar Bodo und Ulrike Kirchhoff

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    ANGELIKA MÜHLECK